Normalerweise nutze ich das Jahresende, um noch einmal in den Bildern des vergangenen Jahres zu stöbern, mich zu erinnern und die besten Bilder für ein "Best of" zusammenzustellen. Dieses Jahr ist aber anders.
Worüber haben wir uns noch Anfang Januar 2020 aufgeregt? Über Pflichtkassenbons beim Bäcker. Wie lächerlich angesichts der aufkommenden Corona-Pandemie, die im Januar aufgrund einiger Nachrichten aus Wuhan noch nicht wirklich präsent war. Wuhan war weit weg. Doch schon Ende Januar gab es den ersten Covid-19 Fall in der Nähe von München. Im Februar war das Virus bereits in einigen europäischen Staaten. Bei einem Ausflug an den Achensee (Österreich) bemerkten wir die ersten Spaziergänger, die Mund-Nasen-Masken trugen.
Im März breitete sich das Virus sehr schnell in Italien, Österreich und auch in Deutschland aus. Es deutet sich bereits an, dass 2020 ein ganz besonderes Jahr werden sollte. Photographisch blieb es allerdings "auf der Strecke".
Eigentlich nur ein Schnappschuss, abends auf dem Heimweg von der Arbeit. Noch ahnte ich am 11.03.2020 nicht, dass es mein drittletzter Arbeitstag im Büro werden sollte.
Doch schon am 13.03.2020 wurden wir in das "Homeoffice" geschickt. Zunächst für zwei Wochen. Dass die Ankündigung etwas optimistisch war, war uns bewusst. Dennoch hofften wir spätestens vier Wochen später wieder ganz normal ins Büro gehen zu können.
Es kam aber ganz anders. Mein Büro habe ich bis auf zwei Kurzbesuche bis heute nicht mehr gesehen. Das Homeoffice ist zum "New Normal" geworden - und wird es wohl noch einige Monate bleiben. Die in 2020 geplanten Reisen sind ausgefallen. Im Mai mussten wir einen Trip nach Riga streichen. Der Sommerurlaub viel ebenfalls aus. Stattdessen gab es einen kurzen Hüttenurlaub - sehr abgeschieden und coronakonform - sowie eine 5-tägige Reise nach Venedig im Juli, als die Infektionszahlen kurzzeitig im Keller waren.
Folglich musste man sich mit dem zufrieden geben, was das Jahr bot, z.B. einen Kometen.
Oder Münchner Architektur. Am 22.06. machte die Veranstaltungsbranche mit der Night-of-Light auf ihre Notlage aufmerksam.
Ein Test mit einem PC-Nikkor 28mm f3.5 an der Fuji GFX 50S
Die Krise
SARS-CoV-2 bestimmte das restliche Jahr. Anfang März verdichteten sich die Nachrichten, ein Lockdown müsse her, um die Infektionszahlen nach unten zu drücken. Trübe Aussichten...
Noch war es kalt. Auf der Theresienwiese gastierte der Cirque du Soleil. Am 08.03. war einer seiner letzten Spieltage.
Am 22.03. beschließen Bund und Länder weitgehende Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen. Spielplätze dürfen nicht mehr genutzt werden.
Stattdessen öffnen Corona-Test-Zentren wie dieser "Drive-In" auf der Theresienwiese.
AHA - Abstand halten, Hygiene beachten und Altagsmaske. Diese Regel lernen wir kennen und vielerorts wird in der Öffentlichkeit darauf hingewiesen.
Die Maske gehört zum Alltagsbild.
Homeoffice wird zum "New Normal" - die "alten" Büroflächen bleiben leer.
Alle großen Veranstaltungen fallen aus: Das Frühlingsfest, die Wiesn und zweimal die Dult. Lediglich die Kirchweihdult findet im Oktober unter starken Hygieneauflagen statt.
Größere Menschenansammlungen sah man eigentlich nur auf dem Demonstrationen der Corona-Leugner. Und symbolisch als das neue Denkmal für das Oktoberfest-Attentat von 1980 aufgestellt wurde. Es zeigt, wie dicht die Menschen standen, als die Bombe detonierte.
Photographisch blieb manchmal nur das Heimstudio und ein Stillleben.
Neue Entdeckungen
"Stay Home" hat Vor- und Nachteile. Die gewonnene Zeit kann man für Recherchen nutzen. Leider bleibt es nicht nur bei den Recherchen. Und so sind mir eine Contax RTS II und die beiden Zeiss Planare 50mm f1.4 und 100mm f2.0 zugeflogen - zwei Linsen, die einen wunderschönen Vintage-Look auch an modernen Digitalkameras zaubern.
Auf ein gesundes Jahr 2021!
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