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ZECHE ZOLLVEREIN

Die Zeche Zollverein wurde 1847 gegründet und entwickelte sich bis zur Stilllegung 1986 zu einer der bedeutendsten Steinkohlenzechen des Ruhrgebiets. Die Schachtanlage XII, eröffnet 1932, gilt als Beispiel moderner Industriearchitektur im Bauhausstil.

Heute ist das Gelände UNESCO-Welterbe und dient als Standort für Kultur, Bildung und Wirtschaft. Das Ruhr Museum und das Red Dot Design Museum vermitteln Industriegeschichte und Designkultur. Darüber hinaus finden regelmäßig Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen statt.

Zollverein beherbergt außerdem Büros aus der Kreativwirtschaft, Tagungsräume, gastronomische Angebote und Flächen für kulturelle Nutzung. Das Areal ist öffentlich zugänglich und wird sowohl touristisch als auch lokal genutzt.

Die Umnutzung der Zeche Zollverein gilt als Beispiel für den Wandel ehemaliger Industrieflächen im Ruhrgebiet hin zu neuen urbanen Funktionen.

Gasgewinnung in der Kokerei

Bei der Koksherstellung in einer Kokerei – wie sie auf dem Gelände der Zeche Zollverein bis 1993 betrieben wurde – entsteht neben dem festen Koks auch Gas. Dieses sogenannte Kokereigas fällt bei der Erhitzung von Steinkohle auf rund 1.200 °C ohne Sauerstoffzufuhr an. Die dabei freigesetzten gasförmigen Bestandteile werden in einem aufwendigen Prozess aufgefangen und gereinigt.

Das Gasgemisch enthält unter anderem Wasserstoff, Methan und Ammoniak. Nach der Reinigung wurde es früher als Energiequelle genutzt – etwa zur Beheizung der Koksöfen, zur Stromerzeugung oder als Stadtgas für Haushalte.

Die Gasgewinnung war ein zentraler Bestandteil des wirtschaftlichen Kreislaufs in der Kokerei und zeigt, wie eng Technik, Energie und Industrie im Ruhrgebiet miteinander verbunden waren. Heute lässt sich dieser Prozess auf dem Gelände der Kokerei Zollverein eindrucksvoll nachvollziehen – etwa bei einem Rundgang über das weitläufige Areal oder im Rahmen einer Führung.

Die Eisenbahn spielte eine entscheidende Rolle bei der Kohlen- und Eisengewinnung im Ruhrgebiet. Im19. Jahrhundert ermöglichte der Ausbau des Schienennetzes den schnellen Transport von Steinkohle und Eisenerz zu den Kokereien und Hüttenwerken. Diese Infrastruktur förderte nicht nur die industrielle Revolution in der Region, sondern trug auch zur wirtschaftlichen Entwicklung des Ruhrgebiets bei.

Löschlok und Löschwagen
eingesetzt in der Kokerei

Die Verbindung zwischen den Bergwerken und den Kokereien stellte sicher, dass die benötigten Rohstoffe effizient verarbeitet werden konnten. Heute erinnert die historische Eisenbahninfrastruktur an diese bedeutende Ära und ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes des Ruhrgebiets, das Besucher dazu einlädt, die industriellen Wurzeln der Region zu entdecken.

Koksverladung

Die Koksgewinnung in Kokereien ist ein wichtiger Prozess für die Stahlindustrie. Zunächst werden verschiede Steinkohletypen (Fettkohle) in großen Öfen bei hohen Temperaturen karbonisiert, um Koks zu erzeugen. Dieser Koks dient als Brennstoff und Reduktionsmittel in Hochöfen zur Eisenherstellung. Nach der Produktion wird der Koks in speziellen Anlagen abgekühlt und nach bestimmten Korngröße gesiebt. Anschließend erfolgt die Verladung des fertigen Koks auf Eisenbahnwaggons, die für den Transport zu den Stahlwerken bereitstehen. Diese logistische Koordination ist entscheidend, um eine zeitgerechte Lieferung und eine effiziente Produktion in der Industrie sicherzustellen.

Besucherinformationen

Das Gelände des Weltkulturerbe Zeche Zollverein ist rund um die Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise der Museen, die sich auf dem Gelände befinden, entnehmt ihr bitte der offiziellen Website des Zollvereins.

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Für Fotografen lohnen sich vor allem die Abende vor Wochenenden und Feiertagen, denn dann werden bei einbrechender Dämmerung bis spät in die Nacht hinein die Hochöfen farbig angestrahlt.

© 2025 by Bernd Hoppmann. Erstellt mit wix.com.

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